Über

Geboren wurde am 9.Juni 1966 wuchs Julia Theek

im Berliner Scheunenviertel und später in Potsdam auf. Beginnend im Vorschulalter wurde sie von ihrem Großvater, dem Maler und Kunsthistoriker Paul August in Kunsttechniken eingeführt und statt Grimms Märchen gab es griechische Mythologie.
Eigenständige Arbeiten und erste Ausstellungen in den rebellischen 1980er Jahren wechselten zwischen Computergrafik und Assemblagen. Sie studierte von 1988 bis 1995 Ästhetik, Kunst- und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, schrieb die Abschlussarbeit zur „Magistra artium“ über semiotische Interpretationsmethoden.
Die anarchistische Nachwendezeit im Prenzlauer Berg und Mitte nutzte sie zu Graffiti im Stadtraum, die Airbrushtechnik auf rauen Untergründen führte zur Rückbesinnung auf klassischen Sujets. Während der Studienzeit arbeitete sie für verschiedene Kulturredaktionen, – Print, TV und Radio. Während der Ausstellungskritiken und Kulturdokumentationen verzichtete sie auf eigene öffentliche Ausstellungen. In den 90ern entstanden Musik- und Kunstvideos, für die sie auch die Schablonentechnik weiterentwickelte.
1999 – 2009 leitete sie die Potsdamer Schlössernacht für die „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten“, ihre Bilder gewannen an kulturgeschichtlichem Kontext. Die damalige Kulturministerin Johanna Wanka beschrieb sie bei einer Vernissage 2008 „ intellektuell herausfordernd und berührend schön zugleich“.

Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist die Serie „gated communities“, deren Hauptwerke zusammenhängend erstmals 2017 in einer nichtkomerziellen Galerie ausgestellt wurden. Wer wen mit welchen Zeichen aus- oder einschließt hat die Künstlerin lange beschäftigt. Wolfram Weimer schrieb dazu im The European „eine Vertreterin der Generation Mauerfall, die Ideen und Formen so herrlich frei miteinander kombiniert wie dies nur von Menschen gewagt wird, die Unfreiheit kennen. Ihr von der Street Art beeinflusstes Werk umfasst neben Malerei auch Plastik, Fotografie, Filme und Multimedia. Die Eigenheit der Arbeiten besteht in der Interpretation tradierter Motive mit ästhetischen Erfahrungen der Apple-Generation.

Für Julia Theeks Transformationen bereits gebrauchten Materials in der Streetart und den Rauminstallationen 90er Jahre findet sich ein Begriff, der die ökologische Notwendigkeit mit aufgreift – Upcycling. Dazu entstanden Vorträge und Texte, die sie 2021 in ihrem Buch „Der Anspruch der Dinge – Upcycling als Kunst“ zusammengefasste.

An immer neuen Orten in anderen Kollaborationen zu wirken interessiert die Künstlerin mehr als der Markt. Schon zu DDR-Zeiten organisierte sie Kunstevents genauso gerne wie sie an anderen selbst teilnahm. 2008 organisierte sie eine Kunstauktion zur Restaurierung der Minerva vom Theaterflügel des Potsdamer Stadtschlosses, 2012 – 2019 die Sommerakademie „Lübzer Kunstspeicher„, 2014 ein deutsch – italienisches Streetartevent, gründete 2021 die „Circular Art Society e.V.“ und initiierte den Upcycling-Kunstpreis. Sie stellte in Italien, Spanien, Polen und Frankreich aus und ist in namhaften öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

2015 Zweigstelle Berlin „save, stock, store“